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Anmerkungen und Informationen zum Thema 'Picture Discs':

Bei den 'bunten' Schallplatten unterscheidet man zwischen zwei Arten.

Da sind zunächst einmal die Bildschallplatten oder Picture Discs. Jahrzehntelang war deren Herstellung sehr aufwändig und sehr teuer. Auf einem Platten-Rohling wurde auf beiden Seiten ein bedrucktes Papierblatt aufgetragen und anschliessend mit einer durchsichtigen Folie bezogen. Diese Folie war mit den Schallrillen versehen, die sich normalerweise direkt auf der Platte befinden. Aus diesem Grund waren Picture Discs von schlechter Tonqualität.

Die erste Picture Disc erschien bereits im Jahre 1933 in den USA, eine schwarz-weisse 10"-Single von Jimmie Rodgers mit dem Titel 'Cowhands last ride'. Nur sporadisch folgten weitere Editionen bebilderter Schallplatten, wie z.B. die 1949 erschienene Serie der amerikanischen Plattenfirma 'Vogue', Ende der 50er Jahre in Deutschland die 'Bilder-Schallplatten' der 'Bardowicks Bildschallplattenfabrik' oder Ende der 60er Jahre die in Hamburg hergestellte Picture Disc 'Magical Love' der Gruppe 'Saturnalia'.

Der Durchbruch der Picture Disc gelang Anfang der 70er Jahre. Die Tonqualität entsprach längst noch immer nicht der einer Vinyl-Platte, jedoch beeindruckte diese Tatsache eine Käufergruppe überhaupt nicht: den Schallplattensammler. Die Picture Disc wurde allein wegen ihres besonderen Aussehens zum begehrten Sammlerobjekt. Die Musik war nebensächlich.

Die Schallplatten-Industrie trug diesem Trend Rechnung. Anfang der 80er Jahre - auch im Zuge der New Wave-Musik - boomte der Markt für Picture Discs. Inzwischen reichte die Tonqualität an eine Vinyl-Platte heran. Erstmals wurden auch Musikliebhaber als Käufer gewonnen.

Die zweite Gruppe der 'bunten' Schallplatten bestanden 'einfach nur' aus farbigem Vinyl und standen deshalb in ihrer Tonqualität den schwarzen Schallplatten nicht nach. Uni - in allen vorstellbaren Farben - oder in unzähligen Schattierungen wundervoll gemasert, marmoriert oder gemustert. Wahre Schönheiten, jede für sich. Obwohl bereits Anfang der 40er Jahre die ersten farbigen Vinyl-Platten erschienen, gelangten sie ebenfalls erst Anfang der 70er Jahre zu ihrer hohen Popularität. Auf dem Gipfel des Booms ging die Industrie sogar so weit, dass die farbige Schallplatte zum Standard erhoben wurde und die schwarze Schallplatte nur in limitierter Auflage erschien.

Picture Discs und farbige Vinyl-Platten waren kommerzialisiert und somit für den passionierten Sammler nicht mehr von Interesse. Der Trend starb und in den Läden herrschte wieder schwarzes Einerlei.